25. Heute ist meine Ewigkeit

Ich habe seit Langem kein deutsches Wort ausgesprochen, auch wenn ich oft auf Deutsch denke.


Auf Deutsch zu denken ist meine Methode, wach zu bleiben. Mit „wach“ meine ich, die Realität zu sehen, meine Fehler zu erkennen und zu erklären, zu verstehen. Auch wenn ich diese Zeit brauchte, um eine neue Plattform (diese) zu entwickeln, besser gesagt – lernen zu entwickeln, wird es Zeit, dass ich mal was schreibe!

Letzte Woche habe ich „Unser Tag ist heute“ von Virginie Grimaldi fertig gelesen. Ich habe die Lektüre gemocht, ich brauchte etwas Flüssiges, etwas Einfaches zu lesen, um meine Liebe für die deutsche Sprache wiederzuerwecken.


Das Buch spricht darüber, wie Beziehungen zwischen Menschen entstehen und wie diese auch ausfallen. Ich fand es interessant, dass wir, die Leser und Leserinnen, so abrupt in das Leben der anderen hineingeworfen werden, wie wir eingemischt werden, wie wir sehr schnell Teil davon werden, wie wir Sachen über diese Personen wissen, die niemand sonst kennt.

Wir begleiten drei Hauptpersonen für ein paar Monate. Genug Zeit fürs Kennenlernen, ein Leben zusammen zu bilden oder das Leben einander zu zerstören. Zum Glück ist dies ein positiver Fall.

Diese Geschichte hat ein paar Erinnerungen in mir auftauchen lassen. Die Zeit als Studentin, als ich sehr wenig Geld hatte, kein richtiges Zuhause, eine alte Frau am Leben zu halten und ein großes Verlangen nach Freiheit, meine innere Welt, fern sein, Stille, Wissen und Lernen.


Ich werde wahrscheinlich darüber mehr schreiben, einfach für mich selbst, aber jetzt, heute, hat dieses Buch seinen Sinn erfüllt. Ich habe gefühlt, ich war traurig, ich freute mich, ich lachte. Heute freue ich mich, am Leben zu sein.